Soor- und Parotitisprophylaxe

1. Was ist „Soor“ und was „Parotitis“?

1.1 Beschreibung „Soor“

Bei einem „Soor“ in Verbindung mit der „Soor- und Parotitisprophylaxe“, handelt es sich hierbei um einen Befall der Mundschleimhäute mit Hefepilzen (Candida-Mykosen), in den meisten Fällen aber des Hefepilzes „candida albicans“. Man spricht im speziellen hier von einem „Mundsoor“

1.2 Beschreibung und Unterteilung „Parotitis“

Bei der „Parotitis“ handelt es sich um die Entzündung der Ohrspeicheldrüse (lat. Glandula parotidea; kurz Parotis).

Unterteilung der Parotitis:

  1. Bakterielle aktute Parotitis (Parotitis acuta)
  2. Virale Parotitis epidemica (Mumps).

2. Prophylaxe

Es gibt einige Methoden, einem Soor oder einer Parotitis vorzubeugen. Da sich die vorbeugenden Maßnahmen für die Entstehung eines Soor oder einer Parotitis ähneln, spricht man im Ganzen von der „Soor- und Parotitisprophylaxe“.

2.1 Bei Babys und Neugeborenen

  • Hat die gebährende Frau einen Scheidenpilz, kann sich dies auf das Baby übertragen, welches einen Mundsoor entwickelt. Daher ist eine eine Behandlung einer möglichen Candida-Infektion vor der Geburt auf jeden Fall sinnvoll.
  • Bei Babys und Kleinkindern ist die Mundhygiene besonders wichtig, um einen Mundsoor vorzubeugen.
    Daher sollten jegliche Beißspielzeuge und Sauger regelmäßig gereinigt werden. Weiterhin sollte auch der Schnuller regelmäßig gereinigt werden und nach einem herunterfallen nicht mit dem eigenen Speichel gesäubert werden, da die Infektionsgefahr sehr hoch ist.

2.2 Bei Erwachsenen und alten Menschen

  • Bei Trägern einer Zahnprothese muss eine regelmäßige Reinigung durchgeführt werden, da sich aufgrund der Speisereste (z.B. unter der Zahnprothese) Bakterien ansiedeln und zu einem Mundsoor oder sogar zu einer Parotitis führen kann.
    • Hierzu die Zahnprothese oder das Zahnprothesenteilstück entfernen, seperat reinigen und den Mund mit Wasser, bzw. Mixtur ausspülen. Anschließend die gereinigte Zahnprothese wieder einsetzen.
  • Bei Bettlegerigen Menschen, welche z.B. über eine PEG ernährt und versorgt werden, muss ebenfalls eine regelmäßige (mind. 2x tägliche), spezielle Mundhygiene vorgenommen werden.
    • Es sollten die Schleimhäute regelmäßig befeuchtet werden
    • Die Zahnprothesen können generell herausgenommen werden, insofern keine orale Nahrungsaufnahme mehr erfolgt um Bakterienherde auszuschließen.
  • Allgemein anwendbare Maßnahmen im Überblick, zur Förderung sowie Stärkung der Abwehrfunktion von Mund- und Rachenschleimhaut
    • Mundschleimhaut feucht halten (durch trinken oder externe Befeuchtung durch das PP)
    • Bei Befall, ein Antimykotikum nach AV verwenden
    • Eincremen der Lippen
    • Falls möglich: Speichelfluss anregen durch gründliches Kauen (z.B. Kaugummi, Gummibärchen oder einfach durch normale, nicht pürrierte Nahrung)
    • Nutzung zur Befeuchtung z.B. von Früchte und Kräutertees
      • Verzicht der Befeuchtung von Kamillen-, Blutwurz, Myrrhe, Zitrone oder Pfefferminztees. Diese trocknen durch die Ätherischen Öle die Mundschleimhaut aus und führen zu keiner erfolgreichen Prophylaxe.
    • Nutzung eines synthetischen Speichels (z.B. Glandosane-Spray)

 
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3 Kommentare

  1. Susanne Niemuth

    Dass ätherische Tees den Mund austrocknen hatte ich schon wieder vergessen. Ist es nicht auch so, dass auch Pfefferminztee nur begrenzt lang genutzt werden sollte? Ich glaube nur sechs Wochen?

    1. Generell sollte man natürlich alles nur in Maßen genießen. =)
      Wie genau meinen Sie das mit den 6 Wochen? Die Dauer einer möglichen Anwendung? Es ist unter Umständen auch so, dass Produkte mit Menthol (insofern diese z.B: ehr häufig auch getrunken werden), zu Problemen mit der Magenschleimhaut führen. Dies ist in der Regel dann so, wenn man von „schwarfem Menthol“ spricht.

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