Akute Zystitis (Blasenentzündung)

Definition

Bei einer aktuten Zystitis handelt es sich um eine rasch auftretende Entzündung der Harnblase.

Ursachen:

  • In der Regel ist dies eine aufsteigende Infektion aus dem Genitaltrakt, meist mit Darmkeimen (z.B. E. coli).
  • Andere Erreger einer Zystitis sind z.B. „Proteus mirabilis“, „Staphylokokken“, „Streptokokken“, „Klebsiellen“ oder auch Pilze wie der Hefepilz „Candida albicans“.
  • In seltenen Fällen können auch Viren oder Parasiten die Blase reizen.
  • Männer:
    • Männer sind seltener von einer Blasenentzündung betroffen, als Frauen.
    • Hier geht meist eine akute oder chronische Prostataentzündung vorweg und löst im weiteren eine Zystitis aus.
  • Frauen:
    • Frauen sind häufiger von einer Zystitis betroffen, als der Mann.
    • Haben eine kürzere Harnröhre (Frau ca. 4cm / Mann ca. 20-25cm) und somit verkürzter Weg des Harnröhrenausgangs zum After.

Risikofaktoren:

  • Bestimmte Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetis mellitus) und Abwehrschwächen
  • Honeymoon-Zystitis: Oft auch als „Flitterwochen Zystitis“, bezeichnet bei sexuell aktiven Frauen. Durch den Geschlechtsverkehr können Bakterien in die Harnröhre und von dort in die Blase gelangen.
  • Durch Restharn in der Blase oder Harnstau
  • Dauerverweilkatether: Hierbei kann es zu einer mechanischen Reizung der Blase durch den Katheterschlauch kommen und die geschaffene, offene Verbindung von den Harnwegen nach außen, wird es Bakterien ermöglicht, in die Harnröhre zu gelangen
  • Schwangerschaft: Durch eine Veränderung des Hormonhaushaltes weiten sich die Harnwege und somit können Keime leichter in die Harnröhre eindringen
  • Kälte: Durch längeres sitzen auf kalten Oberflächen ziehen sich ebenfalls die Blutgefäße enger und die Durchblutung wird vermindert. Da Keime die Wärme bevorzugen, wandern diese und können somit leichter in die Harnröhre eindringen.

Symptome:

  • Ein brennendes Gefühl beim Urinieren
  • Häufiger Harndrang (=Pollakisurie), besonders auch Nachts (=Nykturie)
  • Schmerzen im Bereich der Harnblase
  • Möglich erschwerte Miktion, bzw. Wasserlassen (=Dysurie)
  • Möglichkeit, dass rote Blutkörperchen im Urin zu sehen sind (=Hämaturie)
  • Möglichkeit einer erhöhten Temperatur bis zum Fieber

Diagnostik:

  • Beobachtung und Beurteilung der Krankheitszeichen sowie Klärung, ob Risikofaktoren bestehen
  • Urinuntersuchung (Bakteriurie, Leukozytorie, Erythrozyturie)

Therapiemaßnahmen:

  • Antibiotikertherapie
  • Warm halten und evtl. lokale Wärmeanwendungen
  • „Spüleffekt“ durch erhöhte Flüssigkeitsaufnahme und dadurch häufiges Wasser lassen
  • Risikofaktoren ausschalten (insofern möglich)
  • Evtl. Spassmolytika = Einnahme von krampflösenden Mitteln
  • Erneute Urinkontrolle nach ca. 5 Tagen

Möglichen Komplikationen:

Es kann zu einer akuten Pyelonephritis kommen und bei Nicht-Behandlung zu bleibenden Nierenschäden führen.

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